Fallbeispiel
Neue Erfahrungen ermöglichen
Während der Auftragsklärung wurde schnell klar, dass der Auftrag zwei Aufgaben enthielt: Einerseits sollten die Mitarbeitenden der Bildungsabteilung des DRV-Bund sich gemeinsam mit der Gestaltung neuer Lernformen auseinandersetzen. Zum anderen ging es aber auch um Fragen der Zusammenarbeit in der Bildungsabteilung und ihrer Positionierung. Qualifizierung und Organisationsentwicklung sollten eng in einem Veränderungsprozess verzahnt werden. Ziel war es, Mitarbeitenden schnell eigene Erfahrungen in der Gestaltung neuer Lernlösungen zu ermöglichen. Lernen im Tun war die Divise. Im Zentrum des Veränderungsprozesses stand ein Sprint-Prozess mit 3 Teams. Programmentwickler/innen, Lehrkräfte, Digitalexpert/innen und auch Lernende bearbeiteten erste Prototypen für ausgewählte Fragestellungen.
Schritt 1: Nutzerinterviews
Zu Beginn des Prozesses führten wir zahlreiche Interviews mit potentiellen Nutzern, um ihre Lebenswelt und ihre Bedürfnisse besser kennenzulernen. Die Interviewergebnisse lieferten relevante Informationen zur Formulierung des Zielbildes und dienten während des gesamten Prozesses als Referenzpunkt.
Schritt 2: Entwicklung eines Zielbildes
Zusammen mit dem Führungsteam und ausgewählten Mitarbeitenden beschäftigten wir uns intensiv mit Trends und neuen Lernformen: Was macht den Unterschied zu traditionellen Lernformen? Und was davon passt zur DRV? Auf dieser Basis formulierte das Team ein Zielbild für künftiges Lernen, das den Sprint-Teams eine wichtige Orientierung lieferte.
Schritt 3: Ausbildung von Co-Moderatoren
Der Lernprozess wurde durch interne Teamkoordinator/innen unterstützt, die dazu ausgebildet wurden, die Sprint-Teams professionell als Coach zu begleiten.
Schritt 4: Durchführen des Sprint-Prozess
In einem nächsten Schritt wurde der Sprintprozess gestartet. In einem zweitägigen Auftakt-Workshop beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Grundidee des Lernprozesses, dem Zielbild dem jeweiligen Arbeitsauftrag. Darüber hinaus wurden wesentliche Elemente des agilen und nutzerzentrierten Arbeitens vermittelt. Regelmäßiges Coaching bot den Teams in den selbstorganisierten Phasen die Gelegenheit, ihr Fortkommen zu reflektieren. Der Sprintprozess mündete in einer Ergebnispräsentation vor wichtigen Entscheidungsträgern. Die Teams präsentierten ihre konkreten Lösungsideen und Vorschläge, wie situatives und selbstgesteuertes Lernen im Alltag ermöglicht werden kann. Beispielsweise gestaltete ein Sprintteam die Vermittlung eines Lernthemas in Form eines Flipped Classroom Ansatzes. Ein anderes Team entwarf einen Prototyp für einen Konfigurator für seltene Fachfragen für die bedarfsgerechte Wissensvermittlung am Arbeitsplatz.
Schrittweise Integration der Erfahrungen in den Alltag
Die Zusammenarbeit in den Sprintprozessen lieferten erste wichtige Erfahrungen, wie neue Lernlösungen in der Bildungsabteilung künftig aussehen können und welche Formen der Zusammenarbeit dafür notwendig sind. Gemeinsam mit der Abteilungsleitung reflektierten die Teams: Wie können die positiven Arbeits- und Lernerfahrungen in den Alltag der Bildungsabteilung integriert werden?
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